Die Schlacht auf dem Gubel entscheidet den ersten eidgenössischen Religionskrieg
Am Abend des 23. Oktober (nach heutigem Kalender am 2. November) erreichten die 5000 bis 6000 reformierten Krieger den Gubel, eine markante Anhöhe zwischen dem Ägerital und Menzingen. Sie schlugen in der Nähe ihr Lager auf und begannen nach den Plünderungen des Tages zu feiern.
Als die Ägerer, Menzinger und Zuger «Berg Knaben» im katholischen Heer erfuhren, wie «die Gest jn jiren Hüsern wüstend», ergriffen sie eigenmächtig die Initiative. Sie streiften sich zur gegenseitigen Kennzeichnung weisse Hemden über und zogen unter der Führung des Ägerers Christian Iten nach Ägeri, wo sie sich mit «Brott, Win, Käss» stärkten. Bei einem «Helgenhüsli», gemäss lokaler Tradition bei der späteren Dreifaltigkeitskapelle in Mittenägeri, zählte Iten sein «Hüffli der guotwillingen Knaechten».
Die etwa 630 mehrheitlich aus Stadt und Amt Zug stammenden Krieger rückten gegen das Lager der Reformierten vor, fielen dort «mit eynem Geschrey, grimmicklich, mit helldischer, fraefner [kühner], tapferer Hand alls die Loewen, denen man jr Hoeler [Höhle] samt den Loewin und Jungen nemenn wil», über die zahlenmässig weit stärkeren, aber desorganisierten Reformierten her und töteten innert kurzer Zeit etwa 800 von ihnen. Aus Itens Schar starben in der Schlacht, die eher ein Überfall mit anschliessendem Massaker war, angeblich 87 Männer, darunter acht Ägerer.
Die Schlacht entschied den Krieg zu Gunsten der katholischen Orte und festigte auf lange Zeit die konfessionellen Verhältnisse in der Eidgenossenschaft.
Bild: Die nächtliche Schlacht am Gubel am 23. Oktober 1531 in der Silberysen-Chronik. 2. Hälfte 16. Jahrhundert. Rechts die Innerschweizer, die gegen das Lager der Reformierten vorrücken. Im Hintergrund das Dorf Oberägeri.