Abstimmungssonntag vom 15. Mai 2022
Informationen
- Datum
- 15. Mai 2022
- Kontakt
- Irene Peyer
- Beschreibung
Zu allen vier eidgenössischen Vorlagen gibt es entsprechende Erklärvideos. Sie sind unter folgendem Link abrufbar:
Eidgenössische Vorlagen
Änderung des Filmgesetzes
- Ergebnis
- abgelehnt
- Beschreibung
Inländische Fernsehsender sind verpflichtet, 4 Prozent ihres Umsatzes in das Schweizer Filmschaffen zu investieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur einheimischen Filmproduktion. Filme und Serien werden jedoch zunehmend auch im Internet zum Abruf angeboten (Streaming). Für die oft global tätigen Streamingdienste gibt es bis jetzt in der Schweiz keine Investitionspflicht.
Die Änderung des Filmgesetzes sieht vor, dass Streamingdienste künftig ebenfalls 4 Prozent des in der Schweiz erzielten Umsatzes in das hiesige Filmschaffen investieren müssen. Sie können sich entweder direkt an Schweizer Film- und Serienproduktionen beteiligen oder eine Ersatzabgabe entrichten, die der Schweizer Filmförderung zugutekommt. Zudem muss das Angebot der Streamingdienste zu 30 Prozent aus Filmen oder Serien bestehen, die in Europa produziert wurden. Gegen die Gesetzesänderung wurde das Referendum ergriffen.
- Formulierung
- Wollen Sie die Änderung vom 1. Oktober 2021 des Bundesgesetzes über Filmprodukiton und Filmkultur (Filmgesetz, FiG) annehmen?
Vorlagen
Vorlage
800
985
- Stimmberechtigte
- 3'870
- Stimmbeteiligung
- 46.67 %
- Ebene
- Bund
- Art
- Obligatorisches Referendum
Änderung des Transplantationsgesetzes
- Ergebnis
- angenommen
- Beschreibung
In den vergangenen fünf Jahren haben in der Schweiz im Schnitt jährlich rund 450 Menschen eines oder mehrere Organe einer verstorbenen Person erhalten. Der Bedarf an Organen ist allerdings deutlich grösser. Eine Transplantation ist heute nur möglich, wenn die verstorbene Person der Spende zu Lebzeiten zugestimmt hat (Zustimmungslösung). Der Wille der betroffenen Person ist aber häufig nicht bekannt. Dann müssen die Angehörigen entscheiden. In der Mehrheit der Fälle sprechen sie sich gegen eine Organspende aus.
Bundesrat und Parlament möchten die Chance von Patientinnen und Patienten erhöhen, ein Organ zu erhalten. Sie wollen darum die Organspende neu regeln: Wer seine Organe nicht spenden möchte, muss dies zu Lebzeiten festhalten (Widerspruchslösung). Hat eine Person nicht widersprochen, wird davon ausgegangen, dass sie ihre Organe spenden möchte. Gleichwohl werden in diesem Fall die Angehörigen einbezogen. Sie können eine Organspende ablehnen, wenn sie wissen oder vermuten, dass die betroffene Person sich dagegen entschieden hätte. Sind keine Angehörigen erreichbar, dürfen keine Organe entnommen werden. Das geänderte Transplantationsgesetz ist ein Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten». Auch diese verlangt den Wechsel zur Widerspruchslösung, regelt aber die Rolle der Angehörigen nicht. Sie wurde unter der Bedingung zurückgezogen, dass das geänderte Transplantationsgesetz in Kraft tritt. Weil gegen das Gesetz ein Referendum zustande gekommen ist, wird darüber abgestimmt.
- Formulierung
- Wollen Sie die Änderung vom 1. Oktober 2021 des Bundesgesetzes über die Transplantation von Organen, Geweben und Zellen (Transplantationsgesetz) annehmen?
Vorlagen
Vorlage
916
881
- Stimmberechtigte
- 3'870
- Stimmbeteiligung
- 46.77 %
- Ebene
- Bund
- Art
- Gegenvorschlag
Übernahme der EU-Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache (Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands)
- Ergebnis
- angenommen
- Beschreibung
Die Schweiz gehört zum Schengen-Sicherheitsverbund. Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) unterstützt die Schengen-Staaten operativ bei der Kontrolle der Schengen-Aussengrenzen. Die Schweiz arbeitet seit über zehn Jahren mit Frontex zusammen. Seit Ende 2019 wird Frontex in der EU ausgebaut. Bundesrat und Parlament haben entschieden, dass die Schweiz sich am Ausbau von Frontex beteiligt. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Die Gegnerinnen und Gegner argumentieren, dass die Schweiz angebliche Menschenrechtsverletzungen durch Frontex mitverantwortet, indem sie die Agentur finanziell unterstützt.
Mit dem Ausbau erhält Frontex mehr Geld und mehr Personal. Dazu kommen neue Aufgaben im Bereich der Rückkehr ausreisepflichtiger Personen. Zudem wird die unabhängige Stelle für Grundrechte aufgestockt. Sie trägt dazu bei, dass bei Einsätzen an den Schengen-Aussengrenzen die Rechte aller gewahrt werden. Mit der Vorlage von Bundesrat und Parlament übernimmt die Schweiz ihren Anteil an dieser Reform. Ihr finanzieller Beitrag an Frontex steigt schrittweise an. Auch wird sie mehr Personal und Material zur Verfügung stellen. Falls die Schweiz diese Schengen-Weiterentwicklung ablehnt, endet ihre Zusammenarbeit mit den Schengen- und Dublin-Staaten automatisch – es sei denn, die EU-Staaten und die EU-Kommission kommen der Schweiz entgegen.
- Formulierung
- Wollen Sie den Bundesbeschluss vom 1. Oktober 2021 über die Genehmigung und die Umsetzung des Notenaustausches zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) 2019/1896 über die Europäische Grenz- und Küstenwache und zur Aufhebung der Verordnungen (EU) Nr. 1052/2013 und (EU) 2016/1624 (Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstands) annehmen?
Vorlagen
Vorlage
1'296
454
- Stimmberechtigte
- 3'870
- Stimmbeteiligung
- 46.12 %
- Ebene
- Bund
- Art
- Bundesbeschluss
Kantonale Wahlen
Ergänzungswahl für das Verwaltungsgericht 15. Mai 2022, 2 Sitze
Beschreibung
Ergebnis
Stimmrechtsausweise brieflicch | 1'804 | |
davon ungültige Stimmabgaben brieflich | 46 | 1'758 |
Stimmrechtsausweise Urne | 27 | |
Total gültige eingegangene Stimmrechtsausweise | 1'785 |
Eingegangene Wahlzettel | 1'345 | |
Ausser Betracht fallende Wahlzettel | ||
Leere | 64 | |
Ungültige | 4 | 68 |
In Betracht fallende Wahlzettel | 1'277 |
Ergebnisse: VG (2 Sitze / 1. Wahlgang)
Stimmen haben erhalten | Anzahl |
Grünvogel Roger | 981 |
Senn Jakob | 794 |
Thöni Stefan | 336 |
Total gültige Stimmen | 2'111 |
- Anzahl Stimmberechtigte
- 3'761
- Stimmbeteiligung
- 35.76 %
- Ebene
- Kanton
- Art
- andere Behörde