Im Ersten Weltkrieg lag das Ägerital weitab des Kampfgeschehens im Hinterland. Als aber im Zweiten Weltkrieg General Guisan nach dem schockierenden Zusammenbruch Frankreichs 1940 im Rahmen der neuen Réduitstrategie den Rückzug der Armee auf den Voralpen- und Alpenraum befahl, rückte Ägeri plötzlich an die vorderste Front der neuen Alpenfestung. In aller Eile wurden auf den Anhöhen über dem Tal Verteidigungswerke wie Bunker, Geschützstellungen oder Panzergräben erbaut. Ständig waren Truppen einquartiert, die zwar Leben und Verdienst, aber auch Unruhe ins Tal brachten.
Militärische Sperrgebiete erschwerten die Holzerei und die Sammelwirtschaft in den Wäldern. Der Tourismus wurde beeinträchtigt. Andererseits baute die Armee Waldstrassen und Wasserreservoirs, die der Gemeinde nach Kriegsende übergeben wurden.
Bild: Im Zweiten Weltkrieg gebauter Bunker auf dem
Raten. Er gehörte zu einem ganzen Abwehrsystem, welches den Übergang zwischen dem Ägerital und dem Tal von Rothenthurm sicherte.